Ein Fan ist mehr als nur ein Follower.
Ein Fan unterstützt dich, empfiehlt dich seinen Freunden und Bekannten und sorgt bei deinem Publikum für beständige Begeisterung. Jeder, der mit solchen Fans gesegnet ist – von Kreativen über Unternehmen bis hin zu Medienfirmen – hat wahrscheinlich schon über die Herstellung und den Verkauf von Merchandise-Artikeln nachgedacht.
T-Shirts, Plüschtiere, Handytaschen, Rucksäcke - es gibt viele Möglichkeiten, Merchandise-Artikel herzustellen, die deine Marke zu einem Teil des Lebens deiner Follower machen, dir eine neue Einnahmequelle schaffen und deine Fans zu echten Markenbotschaftern machen.
Aber wo fängt man an und wie geht man die Investition in Merchandising richtig an?
Inhaltsverzeichnis
- Jenseits des Umsatzes: der wahre Wert von Merchandise
- Entwicklung einer Merchandising-Strategie, die funktioniert
- Wie man Merchandise-Artikel produziert, die ankommen
- Merchandise-Artikel und das richtige Marketing
- Merchandise-Artikel, die deine Fans begeistern
Jenseits des Umsatzes: der wahre Wert von Merchandise
Zack Honarvar ist Gründer von Fan of a Fan: ein Unternehmen, das Merchandise-Strategien für Schöpfer und Marken entwickelt – von aufstrebenden Star-YouTubern wie Yes Theory bis hin zu Unternehmen wie Olipop.
Für Zack geht es beim Thema Merchandising um mehr als nur eine neue Einnahmequelle. Aus seiner Sicht lassen sich damit verschiedene Möglichkeiten schaffen:
- Identifizierung deiner wahren Fans und Aufbau engerer Beziehungen durch physische Produkte
- Begeisterung (und Ausbau) deines Publikums mit kostenlosen Werbegeschenken
- Partnerschaften mit anderen Kreativen und Marken bei Produkteinführungen
- Anreize für Fans, Inhalte zu erstellen, indem sie Fotos und Videos deiner Merchandise-Artikel mit ihren eigenen Followern teilen
- Generieren kostenloser Mund-zu-Mund-Propaganda, wenn Fans mit Freunden und Bekannten über deine Produkte sprechen
Wenn es richtig gemacht wird, hilft Merchandising den Fans, sich mit den Werten deiner Marke und mit anderen in deiner Community verbunden zu fühlen.
Fans von Yes Theory haben berichtet, wie sie die Merchandise-Artikel von Seek Discomfort, der Marke der erfolgreichen YouTuber, an ihrem ersten Tag in einem neuen Job (unter ihrem Anzug) und sogar bei der Geburt ihres ersten Kindes getragen haben, weil die Marke so sehr für Optimismus und persönliches Wachstum steht.
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„Einer unserer Fans schrieb uns, dass sein Flug gestrichen wurde und der nächste Flug erst Stunden später ging“, sagt Zack. „Er sah jemanden am Gate, der einen Kapuzenpullover von Seek Discomfort trug. Durch die gemeinsame Zeit am Flughafen wurden beide letztendlich gute Freunde – und das nur, weil sie beide Fans des Channels waren.
Während eingefleischte Fans vielleicht Geld für ein T-Shirt mit deinem Logo ausgeben, hat das wirkungsvollste Merchandise laut Zack das Potenzial, über deine Fanbase hinauszugehen und neue Zielgruppen anzusprechen.
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Entwicklung einer Merchandising-Strategie, die funktioniert
Merchandising kann so vielseitig sein, wie du es wünscht. Es kann eine nachhaltige Einnahmequelle durch deinen eigenen Merchandise-Shop sein, der Katalysator für eine Zusammenarbeit mit anderen Marken oder ein kostenloses Geschenk, das du treuen Kunden anbietest.
Eine der größten Entscheidungen, die du im Rahmen deiner Merchandising-Strategie treffen wirst, ist die Frage, ob du unter deiner bestehenden Marke verkaufst oder dafür eine Untermarke ins Leben rufst.
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Merchandise als Untermarke verkaufen
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Untermarke für dein Merchandising zu schaffen, so wie es z. B. Yes Theory mit ihrer Marke Seek Discomfort getan haben.
„Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man sich dadurch ein Publikum über seine bestehenden Inhalte und Produkte hinaus erschließen kann“, erklärt Zack. „Die Verkauf wird vielleicht etwas langsam anlaufen, aber durch den Aufbau einer Untermarke wirst du die Weichen für einen nachhaltigeren Erfolg stellen. Denn dadurch ziehst du eine klare Linie zwischen deinen Produkten und deiner persönlichen Marke als Content-Ersteller.“
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Dieser Ansatz eröffnete Seek Discomfort die Möglichkeit, mit Marken wie Bose, Lululemon und Timbuk2-Rucksäcken zusammenzuarbeiten – Gelegenheiten, die laut Zack nicht möglich gewesen wären, wenn die Marke nur als „Yes Theory Merchandising“ aufgebaut worden wäre.
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Merchandise unter deiner bestehenden Marke verkaufen
Im Fall von Atticus Poetry, einem weiteren Kunden von Zack, war es strategisch sinnvoll, den Namen, den er sich als Schriftsteller gemacht hat, mit einem Onlineshop zu nutzen. Dort finden Fans seine Bücher, T-Shirts, temporäre Tattoos und sogar einen Link zu seiner eigenen Weinmarke.
„Atticus hat eine Bekleidungslinie, die ein bisschen mehr auf dem Merchandise-Prinzip basiert“, sagt Zack. „Er hat aber auch eine Linie namens Poet Wine, die er in Geschäften und online verkauft. Und das ist etwas außerhalb seiner Atticus-Marke. Letztlich muss man selbst entscheiden, was man macht und wie man es macht. Manche Dinge lassen sich gut als separate Unternehmen unter einer separaten Marke starten, für andere bietet sich eher der Direktvertrieb an das eigene Publikum an.“
Die Merchandise-Artikel von Atticus sind in die Inhalte integriert, die auf seinem Instagram-Account geteilt werden, wo sich der Großteil seiner Follower aufhält. Die Produkte sind mit Tags versehen, um die Inhalte als Shopping-Posts zu veröffentlichen.
Für welche Herangehensweise du dich auch entscheidest, bei der Herstellung von großartigem Merchandising kommt es letztlich auf eines an:
Erstelle ein Produkt, auf das du stolz bist, hinter dem du stehen kannst und das du hoffentlich auch selbst benutzen oder tragen wirst.
Lesetipp: Welche Promis und Influencer eigene Merch-Shops mit Shopify betreiben, zeigen wir dir hier.
Wie man Merchandise-Artikel produziert, die ankommen
Das Kreieren von Merchandise-Artikeln kann so einfach sein wie das Aufbringen deines Logos auf ein T-Shirt oder eine Mütze. Es gibt jedoch einen bestimmt Prozess, mit dem sich effektive Merchandise-Konzepte umsetzen lassen, die bei deinen Fans und sogar neuen Zielgruppen ankommen.
Am Beispiel unserer eigenen Marke Shopify wollen wir uns anschauen, wie man von der Idee zum Prototyp kommt.
Falls du es nicht weißt: Shopify ist eine Plattform, die hinter den Shops von über einer Million Unternehmern steht und ihnen alle Tools zur Verfügung stellt, um ihre eigene unabhängige Marke zu gründen und auszubauen.
Was ist Shopify? Alle Vorteile von Shopify, haben wir in diesem Beitrag für dich aufgezeigt.
Die Marke Shopify steht für Unabhängigkeit, Widerstandsfähigkeit, Kreativität und natürlich für die Umsetzung von Geschäftsideen. Auf dieser Grundlage können wir mit dem Prozess beginnen.
1. Brainstorming von Produktideen
Im Laufe der Jahre hast du mit deiner Marke eine Beziehung zu deinem Publikum aufgebaut. Dazu gehören Symbole, Gefühle, Insider-Jokes und Zitate, die sich für gute Merchandising-Ideen eignen könnten.
Juju macht vor, wie man erfolgreiche Merchandising-Artikel erstellt: Aus der Zeile "Es ist Juju44, ja, das Mädchen gibt es wirklich und ich rieche wie ein Pfirsich" der Berliner Rapperin entstand bei ihren Fans der Wunsch nach einem Pfirsich-Parfum. Die Umsetzung folgte Ende 2020 in ihrem Merch-Shop. Das Ergebnis: das Parfum war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft!
Also, warum fragst du dein Publikum nicht, was es tatsächlich kaufen würde?
Lesetipp: Das Einmaleins der Hashtags auf Instagram und welche besonders beliebt sind, erklären wir dir hier.
„Wir empfehlen immer, sein Publikum zu fragen, was es tatsächlich möchte. Man kann es sogar zwischen mehreren Optionen entscheiden lassen. Du kannst über Instagram-Storys, per E-Mail, SMS oder auch in bestimmten Communities fragen.“ Zack sagt, dass sich Marken oft in ihrer eigenen Blase wiederfinden können. „Die Gründer leben in Los Angeles und wissen nicht, dass es in anderen Städten und Orten im Winter meistens kalt wird. So würden sie wahrscheinlich nicht auf die Idee kommen, kuschelige Jogginghosen zu verkaufen.“
Wenn du dein Publikum um Feedback bittest, hat das den zusätzlichen Vorteil, dass sie sich als Teil des Prozesses und der Produkte fühlen, die du am Ende erstellen wirst.
Also haben wir das mit unseren eigenen Followern auf Twitter gemacht, um zu schauen, was sie in Sachen Merchandise-Artikel ansprechen würde.
Basierend auf dem Feedback, hat sich unser Team zusammengesetzt, um die ersten Merchandise-Ideen und Prototypen zu entwickeln.
- T-Shirts/Hoodies mit dem Taschen-Logo von Shopify. Die Shopify-Tasche ist unser ikonisches Logosymbol und ein naheliegendes Design für unsere Fans.
- Mütze „Minding My Business“. Ein freches Wortspiel darüber, dass sich Entrepreneure oft voll und ganz auf ihr Business konzentrieren. Es schien einfach passend, diesen Slogan auf eine Mütze zu bringen.
- Hoodie „Cha-Ching“. „Cha-ching“ ist das Geräusch, das Shopify macht, wenn du einen neuen Verkauf erzielt hast. Wie würde das als Design auf einem Hoodie aussehen?
- T-Shirt „Independent“. Unabhängigkeit definiert viele der Menschen, die Shopify für ihr Business nutzen. Es ist ein starkes Wort, das sehr gut zu unserer Marke passt.
- Einkaufstasche „Shop Small, Think Big“. Die perfekte Tragetasche zum Mitnehmen, wenn du in den unabhängigen Geschäften deiner Community einkaufst.
- T-Shirt „Ask Me About My Business“. Eine einfache Möglichkeit für unabhängige Entrepreneure, ihre Identität mit anderen zu teilen.
- Hoodie „Shoppy“. Shoppy ist das inoffizielle Shopify-Maskottchen, das vor vielen Jahren bei einem unserer Hack-Days entstanden ist.
2. Entwerfen und Modellieren deiner Produkte
Während die meisten Merchandising-Firmen auch Design-Services anbieten, empfiehlt Zack, sofern möglich, das Design selbst in die Hand zu nehmen.
„Es macht mehr Sinn, sich selbst um seine Designs zu kümmern. Denn schließlich wirst du deine Marke viel besser verstehen als jemand, der in den letzten ein oder zwei Wochen zum ersten Mal damit in Berührung gekommen ist und sich ein Design für dich ausdenken wird.“
Lesetipp: Lerne die Vorteile von White Labeling kennen und durchstöbere unsere 11 Ideen für trendige White-Label-Produkte, die du noch heute verkaufen kannst.
Merchandise-Designer lassen sich auf Upwork finden. Du kannst natürlich auch in deinem Netzwerk nach einem Designer fragen. In jedem Fall solltest du aber folgende Tipps beachten:
- Sorge für ausreichend Kontext. Sage deinem Designer/ deiner Designerin, für welche Art von Produkten das Design sein wird, wer deine Zielgruppe ist und stelle ihm deine Markenrichtlinien und Style Guides zur Verfügung (sofern vorhanden).
- Erkläre klar und deutlich, was du erwartest. Du solltest dem Designer/ der Designerin genau erklären, was du suchst. Zudem solltest du von nachfolgenden Revisionen Gebrauch machen (eine oder zwei sollten inklusive sein), um das Design zu optimieren. Hierbei solltest du nach jedem Schritt detailliert Feedback geben.
- Erstelle ein Mood Board. Sammle Inspiration, Beispiele und Referenzen, damit die Designer wissen, womit sie anfangen sollen.
Viele Print-on-Demand-Unternehmen haben Mockup-Generatoren, die du für die Kreation deiner Produkte verwenden kannst. Mit Placeit kannst du auch Lifestyle-Mockups deiner Designs erstellen, die du dann mit deinem Publikum teilen kannst, um Feedback einzuholen.
Genauso wie du dein Publikum nach Produktideen fragst, kannst du auf die gleiche Art und Weise auch Design-Feedback einholen. So gibst du deinem Publikum nicht nur das Gefühl, involviert zu sein, sondern stellst auch sicher, dass du die richtigen Entscheidungen triffst.
Lesetipp: Wie du dein eigenes T-Shirt-Business starten kannst, erklären wir dir in diesem Leitfaden.
3. Auswahl eines Print-on-Demand-Partners oder Recherche eines Herstellers
Sobald du Feedback zu deinen Produkt-Mockups erhalten hast, kannst du darüber nachdenken, wie du deine Merchandise-Artikel tatsächlich herstellen lassen möchtest.
Hierbei gibt es zwei gängige Optionen:
- Print-on-Demand: Mit einem Print-on-Demand-Partner kannst du Produktion, Versand und Fulfillment automatisieren. Dies ist kostengünstig, risikoarm und einfach einzurichten und zu verwalten. Der Nachteil ist, dass deine Produkte und Anpassungsmöglichkeiten je nach gewähltem Dienst eingeschränkt sind.
- Herstellung in Eigenregie. Du kannst einen Hersteller für dein spezifisches Produkt finden, es produzieren lassen und dein eigenes Inventar für den Verkauf vorhalten (oder für Versand und Fulfillment mit einem externen Partner zusammenarbeiten). Natürlich hast du dann mehr Möglichkeiten und Flexibilität, um genau das Produkt zu erstellen, das du dir vorstellst. Allerdings ist dieser Ansatz auch etwas kapitalintensiver.
Werfen wir einen genaueren Blick auf beide Ansätze.
Nutzung eines Print-on-Demand-Service
Wenn du dich für den Print-on-Demand-Weg entscheidest, gibt es bei Shopify Integrationen mit mehreren beliebten Print-on-Demand-Diensten.
Die meisten dieser Dienste sind zunächst kostenlos (du zahlst nur für die Produkte, wenn ein Kunde bestellt). Jeder Anbieter bietet seinen eigenen Produktkatalog, aber in der Regel findest du dort T-Shirts, Kapuzenpullis, Jogginghosen, Handytaschen und die gängigsten Kleidungsstücke und Accessoires.
Für unsere Produkte haben wir Printful verwendet und einige Muster als Test bestellt. Selbst wenn du Print-on-Demand nicht langfristig verfolgen möchtest, ist es eine großartige Möglichkeit, Prototypen zu erstellen, einen Shop mit Merchandise-Artikeln zu testen oder ein Giveaway zu veranstalten.
Vor dem Start des Verkaufs solltest du immer Muster zur Qualitätssicherung bestellen. Farben können auf dem Bildschirm nämlich oft anders aussehen, als es in der Realität der Fall ist. Wenn du dir hierbei unsicher bist, kannst du dich an den Kundensupport deines Print-on-Demand-Dienstes wenden.
Kooperation mit einem Hersteller
Alternativ kannst du auch mit einen Hersteller zusammenarbeiten, um deine Produkte fertigen zu lassen.
Im Vergleich zu Print-on-Demand hast du hierbei mehr Flexibilität, wenn es um die Gestaltung deiner Produkte geht. So könntest du einzigartig gestaltete Kapuzenpullover oder sogar dein eigenes Brettspiel herstellen.
Du willst wissen, wie andere Händler:innen ihre Produkte herstellen lassen? Im Shopify-Podcast findest du's heraus!
Es gibt viele Unternehmen wie Fan of a Fan, die Merchandise-Artikel für Künstler und Marken herstellen. Allerdings ist es eine gute Idee, sich zunächst umzuschauen, bevor man sich für einen Partner entscheidet.
Bevor du einen Vertrag mit einem Anbieter unterschreibst, solltest du einige Dinge beachten:
- Geistiges Eigentum. Wem gehört das geistige Eigentum deiner Marke, die Designs auf der Kleidung und alles Neue, das im Rahmen dieser Partnerschaft geschaffen wird? Du solltest sicherstellen, dass du im Fall der Trennung von deinem Partner alle Rechte behältst.
- Vergütungsstruktur. Handelt es sich um fixe Kosten oder sind sie variabel, basierend auf dem Gewinnanteil? Modelle zur Umsatzbeteiligung sind bei der Zusammenarbeit mit Merchandising-Unternehmen am häufigsten und können zwischen 15 % und 50 % deines Umsatzes betragen.
- Verpflichtung. Zack schlägt vor, nie eine sehr langfristige Verpflichtung mit einem Partner einzugehen. Lege zunächst einen Testzeitraum fest (z. B. drei Monate oder eine Produktlieferung) und nutze diesen, um festzustellen, ob dieser potenzielle Partner Termine einhält, Qualitätsprodukte herstellt, E-Mails rechtzeitig beantwortet und rundum zuverlässig ist. Nach diesem Test wirst du besser beurteilen können, ob du weiter kooperieren möchtest.
- Versteckte Kosten. Von Anfang bis Ende einer Produkteinführung solltest du alle versteckten Kosten durchgehen, die auftauchen können. Dazu gehören z. B. Lagerkosten, Verpackungsgebühren, Versandgebühren, Designgebühren, Websitekosten und Kundendienstgebühren.
Lesetipp: Erfahre in unserem großen Print-on-Demand-Vergleich, welche 5 Print-on-Demand-Anbieter:innen in Deutschland dir eine Schnittstelle zu Shopify bieten und welche Services und Produkte sie abbilden können.
Merchandise-Artikel und das richtige Marketing
Die Vermarktung von Merchandise-Artikeln unterscheidet sich ein wenig von der Vermarktung eines herkömmlichen Produkts – vor allem dadurch, dass du zunächst an bestehende Fans und erst in zweiter Linie an neue Kunden verkaufst. Das bedeutet auch, dass du eine garantierte Zielgruppe potenzieller Kunden hast.
Nachfolgend nur einige der Marketingmöglichkeiten, die du für den Verkauf deiner Merchandise-Artikel in Betracht ziehen könntest.
1. Mundpropaganda
Tolle Merchandise-Artikel sind ihr eigenes Marketing. Wenn ein Fan dein Produkt kauft und es oft trägt, stehen die Chancen gut, dass die Leute ihn danach fragen werden.
Es muss jedoch ein qualitativ hochwertiges Produkt sein. „Wenn du Merchandise-Artikel verkaufst, ist das Marketingmaterial, mit dem deine Fans herumlaufen und so deine Marke bewerben“, sagt Zack. „Wenn man jedoch etwas von minderer Qualität anbietet, dann werden sie es nur ein- oder zweimal tragen.“
Je öfter jemand deine Merchandise-Artikel trägt oder dein Produkt herauszieht, um anderen zu zeigen, wie toll es ist, desto mehr Aufmerksamkeit erhältst du. Von daher solltest du Merchandise-Artikel anbieten, die es wert sind, gezeigt zu werden, um dadurch mehr Mundpropaganda zu erzeugen.
Lesetipp: Auch Dagi Bee verkauft Merch und ihre eigene Kosmetkmarke über Shopify. Im Interview liest du, wie sie das angeht.
2. Integration von Produkten in deine Inhalte
Die von dir kreierten Inhalte sind ein weiterer natürlicher Ort, um deine Merchandise-Artikel zu bewerben. Ob das nun bedeutet, dass du deine Artikel in deinen Videos trägst, es direkt in deinen Social-Media-Posts bewirbst oder es als Kreativkonzept in deine nächsten Inhalte integrierst (z. B. als Preis in einem Gewinnspiel).
Wenn du deinen Merchandise-Shop auf Shopify aufbaust, kannst du deine Produkte einfacher in deinen Inhalten verkaufen, indem du deinen Shop in die verschiedenen Plattformen integrierst. Hier sind einige der Kanäle und Ansätze, die du ausprobieren kannst.
- Instagram: Tagge deine Merchandise-Artikel in deinen Posts und Storys und baue deinen eigenen Instagram Shop auf deinem Profil auf.
- YouTube: Teile Links zu deinen Produkten in deiner Videobeschreibung oder in den Karten und einem Call-to-Action am Ende deiner Videos.
- TikTok: Arbeite mit anderen TikTok-Nutzern zusammen, um sie dazu zu bringen, Inhalte mit deinen Merchandise-Artikeln zu erstellen.
- Buy Button: Wenn du eine separate Website oder einen Blog außerhalb deines Merchandise-Shops hast, kannst du deine Produkte oder Kollektionen auch dort einbetten.
Wie du deine Merchandise-Artikel mit deinen Inhalten verknüpfst, bleibt letztendlich dir überlassen. Schließlich bist es du, der dein Publikum am besten kennt.
3. Remarketing an dein bestehendes Publikum
Eine weitere Alternative ist es, etwas Budget einzusetzen, um deine Artikel über Werbeanzeigen zu bewerben. In anderen Situationen bietet sich das Schalten von Anzeigen an, um neue Zielgruppen zu finden, die deine Produkte kaufen. Im Bereich Merchandising solltest du dagegen eher auf Retargeting setzen.
Mit Retargeting kannst du Werbeanzeigen für dein bestehendes Publikum basierend auf bestimmten Kriterien bewerben, z. B. ob sie dir auf Instagram folgen oder bereits einen Kauf getätigt haben. Viele Werbeplattformen (Google, Facebook, YouTube, TikTok, Snapchat) ermöglichen es dir, Retargeting-Anzeigen zu schalten. Voraussetzung hierfür ist, dass du deren Werbepixel auf deiner Website installiert hast oder eine Liste mit E-Mail-Adressen deiner Kunden hochladen kannst, um ein Publikum von Fans für das Retargeting aufzubauen.
„Mit diesem Ansatz lassen sich hohe Engagement- und ROI-Werte erzielen“, sagt Zack. „Bei der Neukundengewinnung hingegen werden die meisten Leute nicht von jemandem kaufen, von dem sie noch nie gehört haben. Dementsprechend sollte der Großteil der Ausgaben für bezahlte Werbung in das Retargeting fließen.“
4. Durchführung eines Vorverkaufs
Nichts steigert den Hype um ein neues Produkt so sehr wie eine Vorverkaufskampagne. Ein Vorverkauf ist, wenn du deinem Publikum die Möglichkeit gibst, dein Produkt zu kaufen, noch bevor es offiziell verfügbar ist. Somit können sie die ersten sein, die es bei der Markteinführung erhalten.
Der Vorteil? Du kannst die Nachfrage abschätzen, bevor du in Inventar investierst. Gleichzeitig lässt sich so ein Gefühl der Knappheit oder Dringlichkeit erzeugen, um Fans zu ermutigen, frühzeitig zuzugreifen.
Lesetipp: Genauso effizient wie ein Vorverkauf, ist ein lang angekündigter Produkt-Drop. Hier erfährst du, wie man diesen am besten angeht.
„Yes Theory hat das oft gemacht, besonders früher in der Anfangsphase“, sagt Zack. „Wir kreierten ein paar Kleidungsstücke, die unsere Muster waren. Dann machten wir ein Fotoshooting damit, bestellten aber noch kein Inventar. Anschließend schalteten wir die Website für 72 Stunden live, verkauften während dieses Zeitraums und schalteten sie dann wieder ab. Ab diesem Zeitpunkt begannen wir, per E-Mail mit unserem Publikum zu kommunizieren, um sie darüber auf dem Laufenden zu halten, wo wir uns im Produktionsprozess befanden.“
Im Shopify App Store gibt es eine Vielzahl von Apps für Vorbestellungen, mit denen du deinen eigenen Vorverkauf aufsetzen kannst. Alternativ kannst du deinen Vorverkauf auch über eine Crowdfunding-Website wie Kickstarter abwickeln.
Merchandise-Artikel, die deine Fans begeistern
Abgesehen von einer zusätzlichen Einnahmequelle gibt es viele Gründe, in das Merchandising-Geschäft einzusteigen. Merchandise-Artikel verbinden deine Fans mit deiner Marke. Sie geben ihnen die Möglichkeit, ihre Begeisterung für dich zu zeigen, und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
Außerdem kannst du dadurch deiner Kreativität auf neue Art und Weise Ausdruck verleihen – jenseits der Inhalte oder Produkte, die deine Fans zu dir geführt haben.
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