„Menschen machen Geschäfte mit Menschen, die sie mögen“ – diese alte Verkaufsweisheit trifft heute mehr zu denn je. Klassische Werbung wie Anzeigen oder Plakatwände reicht vielen nicht mehr. Kund:innen wollen sich abgeholt fühlen, sie wollen Unterhaltung und Unterstützung.
Genau das verspricht Influencer-Marketing. Es hilft dir, neue Zielgruppen zu gewinnen, deine Markenbekanntheit zu steigern und Vertrauen aufzubauen. Kennst du deine Zielgruppe, kannst du Influencer-Marketing für deine Marke und Produkte nutzen, unabhängig davon, wie groß dein Unternehmen ist.
In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du eine erfolgreiche Influencer-Kampagne aufbaust. Dazu gibt es echte Beispiele führender Online-Marken und praktische Tipps von Profis.
Was ist Influencer-Marketing?
Influencer-Marketing bedeutet, dass du mit Influencer:innen zusammenarbeitest, um dein Unternehmen, deine Produkte, Dienstleistungen oder Botschaften ihrer Community vorzustellen. Solche Kooperationen beruhen in der Regel auf bezahlten Vereinbarungen, bei denen Influencer:innen Content für eine Marke produzieren. Die Vergütung reicht von mehrjährigen Verträgen über einmalige Zahlungen bis hin zu Produkttausch, Rabatten oder Gutscheinen.
Influencer:innen sind Creator:innen oder Prominente, die sich in einer bestimmten Nische einen Ruf aufgebaut oder große Communities um ihre persönliche Marke versammelt haben. Sie veröffentlichen Inhalte auf Plattformen wie:
- YouTube
- TikTok
- Blogs
- X (ehemals Twitter)
- Twitch
- Snapchat
Instagram bleibt auch 2025 die wichtigste Plattform für Influencer Marketing und wird voraussichtlich auch 2026 an der Spitze stehen.
Warum lohnt es sich, in Influencer-Marketing zu investieren?
Laut einer Studie wählen 49 % aller Befragten Produkte, die Influencer:innen empfehlen. Mit Influencer-Kampagnen kannst du wichtige Geschäftsziele erreichen: von Umsatzsteigerung über wachsende Markenbekanntheit bis hin zum gezielten Aufbau deiner Community.
So profitieren Marken zusätzlich von Influencer-Marketing:
1. Du baust Beziehungen auf
Influencer:innen setzen auf authentische Präsentation und aktives Engagement, um starke Kundenbeziehungen zu Marken zu fördern. In den letzten Jahren hat sich diese Dynamik von Marke → Influencer:in → Zielgruppe zu einem festen Standard im Marketing entwickelt.
Damit solche Beziehungen entstehen, muss die persönliche Marke der Influencer:innen und deine eigene zusammenpassen. Dazu zählen eure Werte, Branchen und die Zielgruppen. Für maximale Wirkung solltest du deiner Community zusätzlich echten Mehrwert bieten.
2. Du erhöhst deine Reichweite
Ein zentraler Vorteil des Influencer-Marketings liegt im Potenzial, deine Reichweite deutlich zu vergrößern. Durch die Zusammenarbeit mit Influencer:innen erschließt du neue Zielgruppen, die du über klassische Werbung oft nur schwer erreichst. Die Zahl der Social-Media-Nutzer:innen wächst plattformübergreifend weiter. TikTok allein wird voraussichtlich bis 2025 auf 955 Millionen Nutzer:innen anwachsen.
Gleichzeitig sinkt der Return on Investment (ROI) mancher Werbeformate durch Algorithmus-Updates, Anzeigenmüdigkeit und Datenschutzbedenken. Mit strategischem Influencer-Marketing umgehst du diese Hürden, weil Creator:innen bereits über organische Reichweite verfügen.
Je nach Ziel kannst du mit Influencer:innen mit großen Communities breite Zielgruppen ansprechen. Oder du setzt auf kleinere Nischen-Influencer:innen, um sehr spezifische Gruppen gezielt zu erreichen.
3. Du steigerst dein Social Engagement
Mehr Social Engagement zahlt direkt auf deine Markenbekanntheit ein. Wenn deine Marke die Sprache deiner Zielgruppe spricht, gewinnst du leichter zusätzliche Markenbotschafter:innen, die deine Inhalte teilen und weiterempfehlen.
Wenn dein Ziel mehr Engagement ist, solltest du Plattform und Partnerschaften gezielt auswählen. Die Engagement-Raten variieren je nach Kanal. Auch die Community-Größe spielt eine Rolle: Micro-Influencer:innen erzielen in der Regel deutlich höhere Engagement-Raten als Mega-Influencer:innen.
4. Du erzielst höheren Earned Media Value
Ein weiterer Vorteil des Influencer-Marketings ist das Potenzial für einen höheren ROI durch Earned Media Value (EMV). EMV umfasst unbezahlte Interaktionen. Dazu zählt zum Beispiel, wenn die Follower:innen von Influencer:innen über deine Marke sprechen und Inhalte teilen. Solche organischen Verbindungen können direkt in mehr Verkäufe münden.
Indem du Influencer:innen in dein Marketing einbindest, erhöhst du die Chancen, deinen EMV deutlich zu steigern. Eine Umfrage zeigt: Unternehmen verdienen im Schnitt 6,50 € für jeden Euro, den sie ins Influencer-Marketing investieren.
Beispiele für gelungenes Influencer-Marketing
Schau dir Unternehmen an, die Social-Media-Influencer:innen erfolgreich einsetzen, um neue Kund:innen zu erreichen und ihre Geschäftsziele zu erfüllen. Lass dich von ihren bewährten Taktiken inspirieren und nutze die Erkenntnisse für dein eigenes Influencer-Marketing.
Healthish
Die Healthish-Mitgründer:innen Emily Chong und Nathan Chan setzten auf Instagram-Influencer:innen, um den Launch ihrer charakteristischen Wasserflasche zu bewerben.
„Wir sind in der glücklichen Lage, dass unser Produkt relativ kostengünstig ist”, erklärt Nathan. „Wir schicken einfach [Produkte] an viele Teilbereiche des Marktes.”
Die Strategie von Healthish basiert darauf, kostenlose Produkte an relevante Influencer:innen zu versenden. Dazu zählen Fitness-Vlogger:innen, Mode-Influencer:innen und andere Creator:innen, die gut zur Zielgruppe passen. Diese Creator:innen teilen dann Bilder und Videos ihrer Produkte online – aber nur, wenn sie das Produkt lieben
„Wir bitten die Leute nicht einmal, etwas zu posten, wenn sie nicht wollen”, sagt Nathan. „Wir sagen einfach: ‚Wenn ihr das Produkt liebt, freuen wir uns, wenn ihr es mit eurer Community, euren Fans oder eurer Zielgruppe teilt.‘”
🎧 Jetzt anhören: Wie Influencer-Marketing Healthish zu einer Million-Euro-Marke machte, erfährst du direkt von den Gründer:innen im Shopify Masters Podcast.
Nominal
Nominal ist eine Schmuckmarke, die Kultur und Mode verbindet, um bedeutungsvolle Accessoires zu schaffen. Gegründet von den Geschäfts- und Lebenspartner:innen Lena Sarsour und Akram Abdallah, entwickelte sich Nominal dank Influencer-Marketing schnell von einer Idee zu einem siebenstelligen Unternehmen.
„Influencer-Marketing war riesig für uns”, sagt Akram. „Von Anfang an hatten wir natürlich überhaupt kein Budget. Wir konnten uns niemanden leisten.” Also entschieden sich Akram und Lena dafür, Influencer:innen kostenlosen Schmuck zu schenken. Wenn die Influencer:innen die Produkte mochten und sie teilenswert fanden, posteten sie darüber in den sozialen Medien.
Nominal fragte die Influencer:innen sogar, ob sie deren Content im eigenen Feed teilen dürften. „Obwohl wir sie nicht bezahlt haben, haben wir jetzt [Marken-]Content, dem viele Leute folgen und den sie sehen. Wir bauen damit Glaubwürdigkeit auf durch eine bekannte Person, die unser Produkt trägt.”
🎧 Jetzt anhören: Erfahre mehr über Nominals Marketing-Strategie und höre direkt von den Gründer:innen im Shopify Masters Podcast.
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- Influencer-Geschenke: So wuchs eine Geschirr-Marke durch geschickt eingesetzte Kooperationen
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Arten von Influencer:innen
Definitionen können variieren, aber Social-Media-Influencer:innen fallen typischerweise in eine von fünf Kategorien: Nano, Micro, Mid, Macro und Mega. Bei der Entwicklung einer Influencer-Marketing-Strategie solltest du sicherstellen, die richtigen Influencer:innen auf der richtigen Ebene für dein Projekt zu finden.
Definitionen können variieren, aber generell kannst du Social-Media-Influencer:innen in fünf Kategorien einteilen: Nano, Micro, Mid, Macro und Mega. Wenn du eine Influencer-Marketing-Strategie entwickelst, achte darauf, die passenden Influencer:innen auf der richtigen Ebene für dein Projekt auszuwählen.
Nano-Influencer:innen (1.000–10.000 Follower:innen)
Nano-Influencer:innen sind ganz normale Menschen, die gerade dabei sind, sich eine persönliche Marke aufzubauen. Sie haben in der Regel zwischen 1.000 und 10.000 Follower:innen. Ihre Feeds wirken oft weniger professionell und die Fotos sind selten stark bearbeitet. Diese Menschen sind in der Regel nicht in Vollzeit Influencer:innen.
Trotzdem sind Nano-Influencer:innen für wachsende E-Commerce-Marken aus zwei Gründen besonders wertvoll:
- Sie genießen ein hohes Vertrauen bei ihren Follower:innen und erzielen dadurch starke Engagement-Raten.
- Sie sind die kostengünstigsten Kooperationspartner:innen.
Daten zeigen, dass Nano-Influencer:innen im Schnitt deutlich höhere Engagement-Raten haben als größere Accounts, durchschnittlich über 4 %.
Micro-Influencer:innen (10.000–100.000 Follower:innen)
Micro-Influencer:innen haben Social-Media-Accounts mit 10.000 bis 100.000 Follower:innen.
Sie sprechen meist eine kompaktere, klar definierte Zielgruppe an und verfügen über eine loyale Community, mit der sie regelmäßig interagieren.
Auch wenn die Zusammenarbeit mit Micro-Influencer:innen teurer ist als mit Nano-Influencer:innen, vermitteln sie bei der Bewerbung deines Unternehmens dennoch ein persönliches und authentisches Gefühl.
Mid-Influencer:innen (100.000–500.000 Follower:innen)
Mid-Influencer:innen erreichen zwischen 100.000 und 500.000 Follower:innen über verschiedene Plattformen. Trotz der großen Community sind ihre Zielgruppen meist klar segmentiert.
Eine Fitness-Marke kann zum Beispiel besonders effektiv mit Mid-Fitness-Influencer:innen zusammenarbeiten und so maximale Sichtbarkeit in ihrer Zielgruppe erzielen. Gleichzeitig sind Mid-Influencer:innen erschwinglicher und leichter ansprechbar als große Influencer:innen.
Macro-Influencer:innen (500.000–1 Million Follower:innen)
Macro-Influencer:innen erreichen zwischen 500.000 und einer Million Follower:innen. Sie sind wertvolle Markenpartner:innen, weil sie viel Erfahrung mit Kooperationen haben, ihre Zielgruppe genau kennen und deren Vertrauen nicht durch unpassende Partnerschaften aufs Spiel setzen.
Eine Zusammenarbeit mit Macro-Influencer:innen bietet mehrere Vorteile:
- Ihre Zielgruppe passt meist sehr gut zu deiner Marke und deinen Angeboten.
- Sie erreichen eine enorme Reichweite.
- Sie arbeiten nach klaren, eingespielten Prozessen mit Marken zusammen.
Diese Professionalität hat allerdings ihren Preis: Je nach Plattform liegen die Kosten zwischen 1.000 € und 10.000 €. Außerdem sind Macro- und Mega-Influencer:innen oft schwerer direkt zu erreichen, da du in der Regel über Vertreter:innen oder Agenturen Kontakt aufnehmen musst.
Mega-Influencer:innen (1 Million+ Follower:innen)
Mega-Influencer:innen kennst du wahrscheinlich schon: Es sind Social-Media-Stars mit einer Community von über einer Million Follower:innen. Bekannte Beispiele sind Pamela Reif, MrBeast oder Stefanie Giesinger. Sie können deiner Marke nicht nur enorme Reichweite verschaffen, sondern auch zusätzliche Glaubwürdigkeit durch ihren etablierten Ruf.
Die Kosten für eine einzige Kooperation liegen hoch. Investitionen starten in der Regel bei 10.000 € und reichen bis hin zu sechsstelligen Beträgen.
In 6 Schritten zu einer effektiven Influencer-Marketing-Strategie
Wenn du passende Social-Media-Influencer:innen für eine Zusammenarbeit suchst, kann es erstmal recht zeitaufwändig sein. Außerdem lässt sich das Ganze nicht immer leicht skalieren. Mit dem richtigen Prozess bleibst du jedoch auf Kurs und erzielst bessere Ergebnisse:
- Mach deine Hausaufgaben
- Erstelle ein klares Briefing
- Wähle relevante Influencer:innen
- Lerne, wie du Kontakt aufnimmst
- Lege die Struktur der Zusammenarbeit fest
- Maximiere den Content-Wert
1. Mach deine Hausaufgaben
Lerne von den Influencer-Marketing-Strategien anderer Unternehmen. Analysiere, was für sie funktioniert, lass dich von den Content-Arten inspirieren, die sie posten, und prüfe, welche Beiträge das meiste Engagement erzielen. Nutze Tools wie Hootsuite, um deine Social-Media-Kennzahlen mit denen anderer Marken zu vergleichen.
Schaue dir auch Marken außerhalb deiner direkten Konkurrenz an, die ähnliche Zielgruppen haben. Angenommen, du führst eine Uhrenmarke wie Shore Projects: Dann lohnt es sich, die Rucksack- und Accessoire-Marke Herschel Supply Co. im Blick zu behalten, da sie eine vergleichbare Kundenbasis ansprechen.
2. Erstelle ein klares Briefing
Deine Kampagne hat die besten Chancen auf Erfolg, wenn du Influencer:innen kreative Freiheit lässt. Sie kennen ihre Zielgruppe am besten und wissen, wie sie Content gestalten, der ankommt. Vertraue ihnen also, eine authentische und überzeugende Kampagne zu entwickeln, statt exakte Bilder, Bildunterschriften oder Hashtags vorzuschreiben.
Gleichzeitig musst du sicherstellen, dass deine Marke korrekt repräsentiert wird. Gib den Influencer:innen deshalb eine klare Übersicht deiner Erwartungen. Ein Marken-Primer oder ein Mood Board mit Inspiration für die Kampagne hilft, die richtige Richtung vorzugeben, ohne die Kreativität einzuschränken.
3. Wähle relevante Influencer:innen
Sobald du deine Ziele definiert hast, musst du passende Influencer:innen finden. Wählst du die falschen, verlierst du Reichweite, Engagement und potenzielle Verkäufe. Schließlich willst du nicht, dass eine Influencerin für günstigen Urlaub deinen Luxus-Rucksack präsentiert. Ihre Community wäre nicht interessiert und könnte deine Marke sogar negativ sehen.
„Starte mit Influencer:innen, die deine Markenwerte teilen und deine Zielgruppe ansprechen. So wirkt dein Produkt wie eine natürliche Ergänzung ihres Contents und nicht wie eine erzwungene Empfehlung“, erklärt Ryan Prior, Marketingleiter bei Modash.
In jedem Markt gibt es Influencer:innen. Eine einfache Möglichkeit, passende Partner:innen zu identifizieren, ist eine Hashtag-Suche auf Instagram. Finde die wichtigsten Hashtags deiner Branche und analysiere Posts mit hohem Engagement.
Auch Shopify Collabs ist ein starkes Tool für den Einstieg. Dort kannst du Influencer:innen nach Branche oder Kategorien suchen und Partner:innen entdecken, die aktiv nach Marken-Kooperationen Ausschau halten.
„Viele machen den Fehler, Produkte oder Geld praktisch an jede:n Influencer:in mit vielen Follower:innen zu schicken“, warnt Akram. „Das ist selten eine gute Strategie und meist Verschwendung von Zeit und Budget.“
Achte nicht nur auf die Größe der Community, sondern vor allem auf deren Engagement. Echte, positive Kommentare sind ein deutlich stärkeres Signal für eine loyale Followerschaft als Likes allein.
Um herauszufinden, ob eine Marke und Influencer:innen wirklich zusammenpassen, stell dir diese vier Fragen:
- Was sind seine/ihre Interessen oder Leidenschaften?
- Teilt meine Marke diese Interessen oder Leidenschaften?
- Wenn nicht: Kann sich meine Marke sinnvoll darauf beziehen?
- Wie klingt meine Markenbotschaft, wenn sie von dieser Person kommt?
Je besser die Passung, desto authentischer wirkt die Empfehlung. Und je authentischer die Empfehlung, desto eher vertraut die Community der Influencer:innen darauf.
Ein gutes Beispiel ist die Partnerschaft zwischen Goya Foods und der Ernährungsberaterin Amanda Holtzer. Sie zeigt, wie wirkungsvoll die richtige Passung zwischen Marke und Influencer:in sein kann.
4. Lerne, wie du Kontakt aufnimmst
Wenn du mit Influencer:innen arbeiten willst, kommt es entscheidend darauf an, wie du sie ansprichst und dein Marken-Pitch platzierst.
Für größere Influencer:innen
Um einen Influencer-Marketing-Deal mit Macro-Influencer:innen aufzubauen, musst du in der Regel über ihre Vertreter:innen gehen und ihre Agent:innen oder ihr Management ansprechen.
- Agent:innen suchen aktiv nach Aufträgen für ihre Klient:innen und verhandeln Verträge in deren Namen.
- Manager:innen übernehmen die Rolle eines CEOs für die Marke ihrer Klient:innen. Ohne ihre Zustimmung kommt keine Partnerschaft zustande.
Du kannst spezielle Datenbanken nutzen, um die Kontaktdaten von Agent:innen, Manager:innen oder auch PR-Berater:innen von Influencer:innen zu finden und gezielt anzusprechen.
Für kleinere Influencer:innen
Ein großer Vorteil bei Micro-Influencer:innen ist, dass du sie direkt ansprechen kannst, ohne den Umweg über ein Management gehen zu müssen.
Die Herausforderung liegt eher darin, sie zu finden, da sie nicht so sichtbar sind wie Macro-Influencer:innen. Nutze dafür Tools wie BuzzSumo, Shopify Collabs oder andere Influencer-Marktplätze. Dort kannst du gezielt nach Schlüsselwörtern in Social-Media-Bios suchen und passende Matches nach Interessen, Branchen oder Zielgruppengröße sortieren.
Wie du deine Kontaktaufnahme strukturierst
Wenn du größere Influencer:innen ansprechen möchtest, schreibe eine kurze, prägnante E-Mail an ihre Agent:innen oder Manager:innen. Bei Micro-Influencer:innen kannst du sie direkt per E-Mail oder über ihren Social-Media-Kanal kontaktieren.
Dein Ziel: Antizipiere die wichtigsten Fragen gleich in deiner ersten Nachricht, damit sie sofort entscheiden können, ob sie die Gelegenheit weiterverfolgen möchten. Halte dich dabei an die Kernpunkte:
- Für wen interessierst du dich? (nur relevant für Agent:innen von Macro-Influencer:innen)
- Was sollen sie tun und auf welchen Kanälen?
- Wann brauchst du eine Antwort?
- Warum passt deine Marke zu ihnen?
Zeige klar, dass es eine echte Passung zwischen deiner Marke und dem/der Influencer:in gibt. Besonders Manager:innen achten auf die langfristigen Perspektiven ihrer Klient:innen. Sei also bereit zu erklären, warum eine Zusammenarbeit auch für deren Karriere ein sinnvoller Schritt ist.
Nachfassen und dranbleiben
Influencer:innen und ihre Vertreter:innen haben volle Terminkalender. Bekommst du nicht sofort eine Antwort, heißt das nicht automatisch, dass sie kein Interesse haben. Deshalb darfst du ruhig nachfassen.
Als Faustregel gilt: Schreibe nach fünf bis sieben Werktagen eine kurze Erinnerung. Wenn nach einer weiteren Woche immer noch keine Rückmeldung kommt, wende dich an die nächsten Influencer:innen auf deiner Liste.
Bei Macro-Influencer:innen übernimmt in der Regel die Agentur den Vertrag. Mit Micro-Influencer:innen klärst du die Vereinbarung meist direkt. In beiden Fällen gilt: Wenn du von Anfang an klar kommuniziert hast, was du dir von der Zusammenarbeit erwartest und was die Influencer:innen dafür erhalten, bleibt der Papierkram unkompliziert.
5. Lege die Struktur der Zusammenarbeit fest
Sobald du die passenden Influencer:innen gefunden hast, geht es darum, die Rahmenbedingungen eurer Zusammenarbeit zu klären. Beziehe dabei diese sechs Punkte in deine Verhandlungen ein:
- Zeitrahmen. Nenne klare Deadlines und mache deutlich, dass es wichtig ist, sie einzuhalten.
- Output. Definiere genau, was du erwartest – zum Beispiel zwei Content-Pieces: eines auf dem Account der Influencer:innen mit Markenerwähnung und eines zur freien Nutzung durch dich.
- Content-Nutzung. Kläre, welche Rechte du für die spätere Verwendung des Contents brauchst.
- Bezahlung. Top-Influencer:innen verlangen ein Honorar. Manche akzeptieren zusätzlich oder alternativ Produkte, Dienstleistungen oder besondere Erfahrungen. Denke daran: Du zahlst nicht nur für den Content selbst, sondern auch für Nutzungsrechte und den Zugang zu einer neuen Zielgruppe.
- Gesponserte Hashtags. Da Vorschriften je nach Land variieren, bist du mit Kennzeichnungen wie #Anzeige oder #ad auf der sicheren Seite.
- Kampagnenziel. Kommuniziere ein klares Ziel für die Influencer-Kampagne. Das kann so einfach sein wie Follower:innen auf deinem Account zu erhöhen oder Klicks von ihrer Instagram-Bio auf deine Website zu lenken, um Verkäufe zu steigern.
Schütze deine Marke: Tipps für Instagram-Marketing-Kampagnen
Mit diesen Best Practices stellst du sicher, dass deine Zusammenarbeit mit Influencer:innen reibungslos läuft:
- Zahlungen absichern. Halte die volle Gebühr zurück, bis die Arbeit deinen Erwartungen entspricht. Eine übliche Struktur ist: 50 % Vorauszahlung, der Rest nach erfolgreichem Abschluss. So wissen Influencer:innen, dass sie ihr Honorar erhalten, und du schützt gleichzeitig deine Investition.
- Auf verlässliche Partner:innen setzen. Arbeite mit Influencer:innen, die über einen Marktplatz oder eine Agentur vertreten werden. Sie haben einen guten Grund, zuverlässig zu liefern, denn negatives Feedback würde ihre Chancen auf zukünftige Kooperationen schmälern.
- Red Flags prüfen. Sprich mit ehemaligen Kund:innen, bevor du einen Vertrag unterschreibst. So erkennst du frühzeitig, ob es in der Vergangenheit Probleme bei Influencer-Marketing-Kampagnen gab.
6. Maximiere den Content-Wert
Nutze gesponserten Instagram-Content mehrfach und hole so noch mehr aus deiner Kampagne heraus. Drei effektive Wege, um den Wert von Influencer-Content zu steigern:
- Veröffentliche ihn auf einer Produktseite. Influencer-Content wirkt dort nicht nur visuell stark, sondern liefert Social Proof und kann Kund:innen sogar dazu motivieren, eigenen Content einzureichen.
- Veröffentliche ihn als Facebook-Anzeige. Teste Influencer-Content in deinen Anzeigen und vergleiche die Ergebnisse. „Durch die Nutzung von Influencer-Content können wir jetzt unsere Anzeigeneinheiten regelmäßig aktualisieren”, erklärt Neil Waller, Mitgründer von Shore Projects. „Darüber hinaus hat die Nutzung von Influencer-Content unsere Conversion Rate um 19 % verbessert.”
- Veröffentliche ihn auf deinen Social-Media-Kanälen. Nutzergenerierter Content von Influencer:innen sollte nachvollziehbar, ansprechend und leicht zu teilen sein. Vergiss also nicht, ihn auf deinen sozialen Medien zu posten. Stelle nur vorher sicher, dass du die Rechte dazu hast.
Zahlungsstrukturen für Influencer-Kampagnen
Influencer-Empfehlungen in sozialen Medien können unterschiedliche Zahlungsstrukturen haben. Hier sind die gängigsten Modelle und wichtige Punkte, die du berücksichtigen solltest.
Lizenzierung und Rechte an Content
Das Standardformat einer Influencer-Marketing-Kampagne sieht vor, dass die Influencer:innen auf ihrem eigenen Social-Media-Account über deine Marke oder dein Produkt posten. Auch wenn dein Produkt im Mittelpunkt steht, gehört der erstellte Content nicht dir, sondern den Creator:innen.
Wenn du den Post auf deinen eigenen Social-Media-Kanälen wiederverwenden möchtest, musst du dafür häufig eine Lizenzgebühr zahlen. Alternativ kannst du versuchen, einen Deal auszuhandeln, der deiner Marke die Eigentumsrechte oder eine unbegrenzte Nutzung des Contents sichert.
Bezahlung pro Post
Die gängigste Zahlungsvereinbarung im Influencer-Marketing ist die „Bezahlung pro Post”. Dabei zahlst du den Influencer:innen einen festen Betrag für eine bestimmte Anzahl von Posts. Der Preis hängt stark von Faktoren wie der Follower-Anzahl ab.
Auch die Art des Contents beeinflusst die Kosten. Reise-Blogger:innen mit mehr als 100.000 Follower:innen können zum Beispiel 1.000 € für einen statischen Instagram-Post (kein Video, keine Slideshow) und 200 € für eine Instagram Story verlangen.
Wenn du unsicher bist, ob ein Pay-per-Post-Deal in dein Budget passt, kann ein temporärer Post eine kostengünstige Option sein. Beachte jedoch: Du bekommst, wofür du bezahlst. Da Instagram Stories nur 24 Stunden sichtbar sind, erzielt deine Kampagne damit in der Regel weniger Reichweite.
Link in Bio (Add-on)
Bei einem Link-in-Bio-Deal platzieren die Influencer:innen einen Link zu deiner Marken-Website direkt in ihren Social-Media-Bios. Dieser Link bleibt ganz oben im Profil sichtbar oder wird dort angepinnt und leitet so gezielt Traffic auf deine Seite. Mit Shopifys Linkpop kannst du dafür einen individuellen Link-in-Bio erstellen.
Weil ein Link in der Bio die Sichtbarkeit deiner Kampagne deutlich steigert, verlangen viele Influencer:innen dafür bis zu 40 % Aufpreis als Add-on.
Multiplattform-Influencer-Kampagne
Wenn du Influencer:innen mit großer Reichweite auf mehreren Social-Media-Plattformen ansprichst, plane eine Multiplattform-Kampagne. So erhältst du Posts auf allen Accounts der Influencer:innen und steigerst die Sichtbarkeit. Viele Influencer:innen bieten dafür gebündelte Preise an.
Kostenloses Produkt als Bezahlung
Bezahlung in Form von Produkten erfordert etwas mehr Aufwand: Du musst Influencer:innen finden, die wirklich zu deiner Marke passen und deine Produkte mögen. Größere Influencer:innen erwarten in der Regel Geldzahlungen und lehnen Sachleistungen meist ab.
„Eine sehr beliebte Strategie ist das Verschenken. Du schickst kostenlose Produkte an Influencer:innen, entweder ohne Bedingungen in der Hoffnung, dass sie posten, oder im Tausch gegen eine vereinbarte Leistung”, erklärt Ryan von Modash. „Das ist im Grunde eine volumenstarke Strategie. Du kannst tausend Pakete verschicken, und die Kosten sind lediglich Produkt und Versand.”
Bei hochpreisigen Produkten lohnt sich diese Methode allerdings kaum. Hier solltest du langfristige Partnerschaften oder bezahlte Kooperationen in Betracht ziehen, um einen positiven Return on Investment sicherzustellen. Eine weitere Option sind leistungsbasierte Zahlungen: Influencer:innen verdienen dabei abhängig von ihren Verkäufen, die du über Promo-Codes oder Affiliate-Links nachverfolgst.
Provision
Bei einer Provisionsvereinbarung erhalten Influencer:innen Bezahlung für jeden Verkauf, Lead oder jedes Engagement, das sie direkt erzeugen. In diesem Modell zahlst du also nur, wenn ihre Empfehlung zu deinen festgelegten Erfolgsmetriken führt.
Für Marken ist das attraktiv, weil sie ausschließlich für Ergebnisse zahlen. Viele Influencer:innen bevorzugen jedoch Pauschalhonorare. Ihr Argument: Warum sollten sie eine Marke empfehlen, ohne eine garantierte Vergütung zu bekommen?
Influencer-Marketing-Plattformen
Die passenden Creator:innen zu finden, gehört zu den größten Herausforderungen für Marken, die Influencer-Kampagnen nutzen möchten. Mit der wachsenden Beliebtheit von Influencer-Marketing entstehen immer mehr Unternehmen und Apps, die den Prozess erleichtern.
Viele dieser Plattformen bieten zusätzliche Funktionen, die Kampagnen stärken, darunter Affiliate-Programme, Marktplätze, Analysen und CRM-Tools.
Hier sind einige der besten Plattformen, um Influencer:innen zu entdecken:
Shopify Collabs
Shopify Collabs ist eine Influencer-Marketing-Plattform, die E-Commerce-Marken Zugang zu Creator:innen über Social-Media-Kanäle bietet.
Mit den integrierten Tools baust du authentische Beziehungen zu Creator:innen auf: Du kannst Produkte und Rabatte direkt aus deinem Shopify-Shop verschicken, individuelle Rabattcodes erstellen und Empfehlungslinks nutzen, um creator-getriebene Verkäufe zu verfolgen.
Die Plattform hilft dir, passende Creator:innen zu finden und sie einzuladen, sich für dein Affiliate-Programm zu bewerben. Gleichzeitig können Creator:innen auch selbst über deine Bewerbungsseite teilnehmen. Klare Analysen zeigen dir jederzeit, welche Creator:innen und Produkte die meisten Verkäufe generieren.
Grin
Grin zählt zu den bestbewerteten Influencer-Marketing-Softwares für E-Commerce-Marken. Über die Plattform erreichst du 37 Millionen Influencer:innen auf Social-Media-Kanälen wie Instagram, TikTok, Snapchat, YouTube, LinkedIn und Twitch.
Grin stellt dir Tools zur Verfügung, mit denen du authentische Beziehungen pflegst und den Erfolg deiner Kampagnen nachverfolgst: von Reporting und Analysen bis hin zu Content-Management und Zahlungen. Dank der Integration mit Shopify kannst du sogar die Versandlogistik für Verkäufe über Influencer:innen direkt abwickeln.
Upfluence
Upfluence ist eine Self-Service-Plattform zur Influencer-Suche, die bereits von Marken wie Amazon, Verizon, Universal und Zappos genutzt wird. Mit über 20 erweiterten Suchfiltern bestimmst du deine Kriterien, setzt eigene Preise und findest genau die Influencer:innen, die zu deiner Marke passen.
Die Plattform liefert detaillierte Leistungsstatistiken, etwa zu Zielgruppengröße, Engagement-Raten oder Posting-Gewohnheiten. Zusätzlich identifiziert Upfluence auch einflussreiche Kund:innen und Fans: Kauft jemand in deinem Shop ein, analysiert Upfluence deren soziale Daten und fügt sie automatisch als potenzielle Affiliates hinzu. Egal ob kleines oder großes Unternehmen: Mit Upfluence führst du Kampagnen effizient durch und maximierst deinen Influencer-Marketing-ROI.
Creator.co
Creator.co ist ein wachsender Influencer-Marktplatz mit mehr als 500 Millionen Influencer:innen. Mit seiner Automatisierungssoftware unterstützt die Plattform vor allem junge Marken dabei, die passenden Influencer:innen zu finden.
Du kannst zwischen zwei Optionen wählen: In der Self-Service-Variante suchst du Influencer:innen manuell aus. In der hands-free-Variante definierst du deine Wunsch-Influencer:innen und Kampagne. Das automatisierte System übernimmt die Suche und schlägt dir die beste Passung vor.
Tagger by Sprout Social
Tagger by Sprout Social ist eine Influencer-Marketing-Plattform, die nahtlos mit Sprout Socials Tool für Social-Media-Management zusammenarbeitet. Sie verbindet leistungsstarke Suchfunktionen mit Management-Tools. So kannst du Influencer:innen finden, Partnerschaften anbahnen und Verträge verhandeln, alles in einem einzigen Tool.
Erweitere deine Social-Media-Strategie mit Influencer-Marketing
Influencer-Marketing hilft dir, neue Kund:innen zu gewinnen und ihre Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen. Das steigert direkt die Verkäufe deines Unternehmens. Gleichzeitig können Influencer:innen dein Markenimage stärken und deine Produkte für ihre Zielgruppe begehrenswert machen.
Mit diesem Leitfaden bist du bestens vorbereitet, um deine Follower-Zahlen auszubauen, deiner Marke mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und dein Unternehmen online nachhaltig wachsen zu lassen.
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Häufige Fragen zu Influencer-Marketing
Was ist eine Influencer-Marketing-Kampagne?
Eine Influencer-Marketing-Kampagne bedeutet, mit Social-Media-Influencer:innen aus deiner Nische zusammenzuarbeiten und einen Vertrag auszuhandeln, damit sie dein Produkt oder deine Dienstleistung empfehlen. Solche Kampagnen beinhalten oft eine Bezahlung für eine festgelegte Anzahl von Posts, Aktionen oder Ergebnissen. Sie können einmalige Kooperationen oder langfristige Partnerschaften sein – von prominenten Empfehlungen bis hin zu Kollaborationen mit Micro-Influencer:innen mit kleinen, aber sehr engagierten Communities. Jede Marke kann Influencer-Marketing für sich nutzen.
Wie erfolgreich ist Influencer-Marketing?
60 % der Marketer:innen bestätigen, dass Influencer-Content auf den Social-Media-Kanälen ihrer Marken besser performt als Marken-Content. 41 % der deutschen Unternehmen geben 10 bis 25 % ihres Online-Marketing-Budgets für Influencer-Marketing aus, 15 % sogar bis zur Hälfte ihres Marketing-Budgets – weil diese Strategie funktioniert. Influencer-Marketing baut Beziehungen auf, stärkt die Reichweite, fördert Social Engagement und steigert den Earned Media Value.
Was ist ein Beispiel für Influencer-Marketing?
Ein typisches Beispiel ist eine Serie bezahlter Instagram-Posts von bekannten Social-Media-Influencer:innen, die den Launch eines Produkts bewerben. Solche Kampagnen beinhalten oft einen Link in der Bio, der die Zielgruppe direkt auf die Website der Marke führt. Ein anderes Beispiel sind YouTube-Influencer:innen, die ein Produkt kostenlos erhalten und im Gegenzug ausführliche Online-Reviews veröffentlichen.
Welche Plattform ist am besten für Influencer-Marketing?
Die beste Plattform ist diejenige, die dir ermöglicht, gezielt nach Influencer:innen zu suchen und deren Community perfekt zu deiner Marken-Zielgruppe passt.
Was ist der bevorzugte Kanal für Influencer-Marketing?
Der richtige Kanal hängt von deiner Zielgruppe ab. Möchtest du junge Kund:innen im Bereich Fashion oder Beauty erreichen, sind TikTok und Instagram die beste Wahl. Verkauft dein Unternehmen Produkte, die mehr Recherche und Analyse erfordern – etwa Autos oder Technik-Gadgets – eignet sich YouTube besser.